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AutorenbildRainer Wilkening

Corona und Paarbeziehungen - Liebe in der Krise?

Das Corona-Virus beschäftigt gerade die ganze Welt und hat unser Leben drastisch verändert. Die weitreichenden psychosozialen Konsequenzen von Social Distancing, Ausgangsbeschränkungen, Veränderungen im beruflichen Alltag sowie unsichere berufliche Perspektiven stellen uns alle vor grosse Herausforderungen.


Die derzeitige Zwangsisolation mit dem Vereinbaren von Homeoffice und Kinderbetreuung sowie den eingeschränkten Möglichkeiten bei sozialen Kontakten und Hobbys ist auch eine besondere Belastungsprobe für die Partnerschaft.


Viele Paare berichten, dass sie dünnhäutiger und gereizter reagieren als sonst, schneller in Streit geraten und Konflikte schlechter miteinander klären können, weil sie sich zu oft und zu lange sehen und die erzwungene Zweisamkeit das Nervenkostüm zusätzlich strapaziert. Viele sind schlicht gestresst von der ständigen Nähe.


Partnerschaft - Liebe in der Krise?

Was können Paare tun, damit die Liebe unter Corona keinen Schaden nimmt?

Hier einige Tipps:

  1. Zeit und Raum für sich selbst schaffen: Kleben Sie nicht den ganzen Tag zusammen, sondern stellen Sie wenn möglich Ihre Wohnung um. Teilen Sie ihr Zuhause in eigene und gemeinsame Räume ein. So können Sie sich zurückziehen und haben Zeit für sich und Ihre Bedürfnisse. Wichtig ist, dass Sie herausfinden, wie viel Zeit Sie für sich selbst und wie viel Zeit Sie gemeinsam mit dem Partner verbringen möchten und darüber auch offen kommunizieren.

  2. Rücksicht üben und nachsichtig sein: Gehen Sie rücksichtsvoll miteinander um! Möglicherweise sind Sie beide gereizt, dünnhäutig und überfordert, was sein darf! Auch wenn es schwerfällt, versuchen Sie auch mal über eine vergessene Besorgung, eine nicht aufgeräumte Küche oder eine spitze Bemerkung hinwegzusehen und ein Auge zuzudrücken, denn Sie befinden sich beide in einer Extremsituation.

  3. Miteinander Reden und im Gespräch bleiben: Sprechen Sie offen und wertschätzend darüber, wie es Ihnen mit der Situation geht. Welche Ängste, Zweifel und Überforderungsgefühle Sie haben und wo Sie sich die Unterstützung vom Partner wünschen. Sprechen Sie auch über die positiven Dinge, z. B. was trotz allem gut klappt, worüber Sie sich freuen und was Sie an Ihrem Partner schätzen. Ihr Selbstwertgefühl wird sich dafür bedanken!

  4. Wertschätzung und Anerkennung zeigen: Überlegen Sie, wie Sie sich gegenseitig Wertschätzung und Zuneigung zeigen können. Wie wäre es mal wieder mit einem Kompliment? Sagen Sie, was Sie an Ihrem Partner besonders mögen und in dieser turbulenten Zeit sehr an ihm/ihr schätzen. Auf diese Weise können Sie sich gegenseitig stärken und Kraft geben.

  5. Professionelle Unterstützung holen: Wenn Ihre Partnerschaft kurz vor der Zerreissprobe steht und Sie beide ernsthaft eine Änderung wünschen, dann kann durch eine professionelle Beratung/Therapie vieles erreicht werden. Der von mir entwickelte Online-Test zur "Zufriedenheit in der Partnerschaft" soll Sie zum Nachdenken anregen und Ihnen helfen, Zustand und Veränderungsbedarf in Ihrer Partnerschaft zu beurteilen.


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1 Comment


Sandra Bornemann
Sandra Bornemann
Feb 07, 2021

Auch für Paare in Fernbeziehungen verändert das Coronavirus die Situation, besonders dann, wenn Landesgrenzen zwischen den Wohnorten des Paares liegen.

Die Sorge, ob ein nächstes Treffen möglich ist, schwingt mit. Wie entwickelt sich die Lage? Bleibt die Grenze offen? Man muss sich mit Regeln beschäftigen: PCR-Test? Quarantäne? Spontanität ausgeschlossen und Planung immer irgendwie unsicher.

Klar, Paare in Fernbeziehungen haben nie das Problem von zuviel Nähe, sie können gut miteinander reden und im Gespräch bleiben, doch die Beschränkungen sind auch hier spürbar.

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