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Wie viel Arbeit brauchen wir, um glücklich zu sein?



Kommt ihnen das bekannt vor?

Sie verbringen viel zu viel Zeit bei der Arbeit. Die Arbeit, aber auch Chefs und Kollegen sind anstrengend und nervig. Immer häufiger beschäftigt Sie die Frage: Warum mache ich das hier eigentlich alles? Ihre Erwartung, die Arbeit soll nicht nur gut bezahlt sein, sondern auch noch Spass machen und sinnvoll sein, haben Sie längst begraben.


Sein Glück allein von der Arbeit abhängig zu machen, ist vermutlich ähnlich realistisch wie die Vorstellung, dass der Traumpartner einen für den Rest des Lebens glücklich macht und von allen Sorgen befreit. Also gar nicht!


Weniger Arbeit, mehr Glück?

Der Lockdown mit Homeoffice, Homeschooling oder gar Jobverlust hat viele Menschen dazu gebracht, ihre Work-Life Balance zu hinterfragen.

Um zu entscheiden, weniger zu arbeiten, anders zu arbeiten oder wer es sich leisten kann, eine Zeit lang gar nicht zu arbeiten, helfen die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus den USA.


Die Studie mit Umfragedaten von mehr als 30000 Befragten kommt zum Schluss: Mehr Freizeit macht durchaus zufriedener aber nur bis zu einem gewissen Grad. Es gibt einen optimalen Korridor, der reicht von 2 bis 5 Stunden Freizeit pro Tag. Bei weniger Freizeit sank die Zufriedenheit der Befragten deutlich. Aber bei mehr Freizeit als 5 Stunden sank die Zufriedenheit ebenfalls deutlich.



Wie lässt sich erklären, dass zu viel Freizeit für das Wohlbefinden auch nicht gut ist?

Einen interessanten Erklärungsansatz bietet die Glücksforschung. Es lassen sich verschiedene Dimensionen von Glück unterscheiden:


Hedonistisches Glück (Happy Life): Kurz und pointiert gesagt, ist damit das Streben nach Genuss gemeint, also leckeres Essen, Shoppen, heisse Badewanne, Sofa etc. Und viele reden genau davon, wenn sie sich mehr Freizeit wünschen.


Eudaimonisches Glück (Meaningful Life): Damit ist das Streben nach Sinnhaftigkeit gemeint. Bei diesem Glück bzw. Wohlbefinden geht es darum, gut zu funktionieren, seine Potenziale auszuschöpfen, sich zu engagieren, anderen zu helfen.

Das eudaimonische Glück lässt sich im Idealfall durch gute Erwerbsarbeit realisieren. Wenn uns also zu viel Freizeit nicht gut tut, dann könnte das daran liegen, dass es uns am eudaimonischen Glück fehlt. Wir liegen zwar entspannt auf dem Sofa, haben leckeres Essen und lassen «die Seele baumeln» aber es fehlt uns die Sinnhaftigkeit.


Erfahrungsglück (Rich Life): Dabei geht es um das Streben nach Erfahrungen. Also möglichst viele spannende Erfahrungen zu machen, neugierig durch die Welt zu laufen, etwas zu lernen, verschiedene Gefühlszustände bewusst zu erleben etc.


Weniger Arbeit und mehr Freizeit – Ist das die richtige Lösung?

Diese drei Glücksdimensionen können ein interessanter Anstoss für alle sein, die den Impuls haben, weniger arbeiten zu wollen: Mehr Freizeit kann zufriedener machen, aber es lohnt sich genau hinzugucken, was ich dann genau suche.

Suche ich mehr Genuss (Happy Life) oder suche ich mehr Erfahrung (Rich Life) oder suche ich die Sinnhaftigkeit ((Meaningful Life).



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